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Was ist GNU/Linux?

Als erstes ist Linux eine interessante Alternative zu Windows. Linux ist ein Betriebssystem, das auf UNIX basiert. UNIX wurde an einer amerikanischen Uni entwickelt, lange bevor an Windows überhaupt zu denken war. Auch das Apple-Betriebssystem MacOS basiert auf UNIX. Außerdem noch einige andere Betriebssyteme wie FreeBSD, Solaris, Zeta etc..

Anfang der 1990er Jahre programmierte der finnische Informatik-Student Linus Torvalds sich einen Terminal-Emulator, mit dem er die Dinge machen konnte, die ihm bei Minix fehlten. Minix war damals gerade an Unis verbreitet, weil es für Studenten erschwinglich und für Lehr- und Lernzwecke entwickelt worden war. Minix war von Prof. Tannenbaum auf Grundlage von UNIX entwickelt worden.
Schon bald hatte das Programm so viele Funktionen, dass Linus Minix nicht mehr brauchte, weil auch sein Programm direkt mit der Hardware kommunizieren konnte.

Dieses Programm wollte er der Allgemeinheit zur Verfügung stellen und auf den Uni-Server laden. Es sollte den Namen Freax tragen. Der dortige System-Administrator überredete Linus aber dazu, es Linux zu nennen.
Mit der Veröffentlichung setzte Linus etwas in Gang, was er selbst nicht für möglich gehalten hatte. Immer mehr User interessierten sich für Linux, nutzten es und entwickelten Programme dafür oder portierten Programme anderer Systeme auf Linux.

Der Minix-Schöpfer Tannenbaum reagierte etwas pikiert und meldete sich mit den Worten "Linux is Obsolete" zu Wort. Es entstand ein Streit zwischen den beiden Programmierern, der bis heute nicht wirklich ausgetragen ist.
Derweil hat sich aber Linux auf immer mehr Rechnern auf der ganzen Welt eingenistet und wird sogar von Microsoft als ernsthafte Bedrohung ihres Monopols angesehen, wärend Minix heute keine Bedeutung mehr hat.

Aber zurück zum Thema...

Das Linux von damals war mit heutigen Betriebssystemen natürlich kaum zu vergleichen. Es gab keinen bunten Desktop und man brauchte keine Maus. Es gab nur die sogenannte Konsole. Die ist auch heute noch die Basis eines jeden Linux. Sie ist am ehesten noch mit MS-DOS zu vergleichen, dass einige Windows-Benutzer vielleicht noch von den Windows-Versionen bis Win98 kennen. Der Unterschied ist, dass sich die Befehl von DOS und Linux etwas unterscheiden und man mit der Konsole unter Linux viel mehr anstellen kann als mit MS-DOS.

Wenn man es ganz genau nimmt, ist Linux eigentlich nur der Kernel, inzwischen ist Linus auch fast nur noch mit der Kernel-Entwicklung beschäftigt. Um eine komplette Arbeitsumgebung, wie sie der verwöhnte Windows-User kennt, zu bekommen, braucht man noch eine grafische Oberfläche (XWindow), eine Desktop-Umgebung (z.B. KDE oder Gnome) und diverse Programme, wie Office, einen Browser, Email-Programm und und und...

All dies, also der Linux-Kernel und alles, was man rundherum so braucht, wird von einer riesigen Gemeinschaft von Entwicklern und Hobby-Programmierern auf der ganzen Welt (die sogenannte Community) auf die Beine gestellt. Das geht ungefähr so:

Jemand schreibt ein Programm und stellt den Quellcode frei verfügbar ins Internet. Andere Programmierer, die sich dafür interessieren, nehmen sich den Code vor und entwickeln das Programm weiter. So macht jeder, was er will, was er kann und was ihm Spaß macht... und eine Menge Menschen profitieren davon, indem sie gute Software zur Verfügung haben. Das nennt man Open Source.

Open Source basiert auf der Idee, dass Software frei verfügbar sein sollte. Diese Idee wurde schon 1980 von Richard Mathew Stallman zum Leben erweckt, der damals die Free Software Foundation gründete. 1985 publiziete er das GNU Manifesto. Sein Anliegen war ein freies Betriebssystem namens GNU zu entwickeln, das mit UNIX kompatibel und jedem zugänglich sein sollte. GNU heißt einfach nur "GNU is Not Unix".

1989 begründete Richard Mathew Stallman die erste GNU General Public License. Heute nennt man diese nur noch GPL oder copyleft. Programme unter dieser Lizenz dürfen kopiert, weiterentwickelt und weitergegeben werden. Man darf die Programme (bzw. die Weiterentwicklungen) auch verkaufen. Allerdings muss man dann jedem Käufer auf Verlangen den Quelltext zur Verfügung stellen.

Das GNU-Projekt und die damit verbundene GPL und somit die Möglichkeit zur Open Source-Entwicklung gab es also schon bevor Linus Torvalds Linux entwickelte. So stand Linux von Anfang an unter der GPL und ist somit frei verfügbar. Die meisten Programme, die heute mit einer Linux-Distribution mitkommen, entstammen Open Source-Projekten und unterstehen eben der GPL.

Man könnte also sagen, dass damit das angestrebte freie Betriebssystem GNU gleich hundertfach verwirklicht ist - eben in den verschiedenen Linux-Distributionen und anderen Unix-Derivaten unter der GPL (FreeBSD, OpenSolaris...). Somit müsste Jedes Linux eigentlich GNU/Linux genannt werden..

Dies ist eine vereinfachte Darstellung. Wer noch mehr wissen möchte, der kann hier weiterlesen.

I did it my way... oder Wie ich zu Linux kam

Vor 2-3 Jahren hatte ich schon ein paar mal in Computer-Zeitschriften von Linux gelesen und auch so einiges über Mund- Propaganda gehört. Ich habe mich aber nie näher damit befasst, bis ich eines Tages auf Knoppix stieß. Die Tatsache, dass ich ein Betriebssystem von einer CD starten konnte ohne es zu installieren faszinierte mich schon irgendwie. Also besorgte ich mir eine Knoppix-CD und probierte sie aus. Damals gab es aber noch so einige Schwierigkeiten mit der Maus- Unterstützung, was den Spaß-Faktor doch erheblich beeinträchtigt. Also ließ ich es wieder sein und beendete meinen Linux-Ausflug bevor er richtig begonnen hatte.

Wieder angefangen hat dann alles damit, dass ich ein Netzwerk in unserer Wohnung aufbauen wollte. Eigentlich sollte das ja kein Problem sein, zumal ich nur 2 PCs verbinden und via DSL ans Internet anschließen wollte. Auf beiden Rechnern lief Windows, auf einem xp und auf dem anderen Win98SE. Leider wollte vor allem der 98er nicht so wie ich und somit klappte es auch mit dem Netzwerk nicht. (Win98 und DSL ist dabei noch ein Thema für sich.)

Die beste Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen ist wohl, statt einer Direktverbindung der PCs einen Router einzuschalten. Also investierte ich ein paar Euros und kaufte mir bei ebay einen Router. Eingestellt auf DHCP bekamen beide PCs die benötigten IP-Adressen automatisch und alles war paletti - jedenfalls für ein paar Tage. Dann ging der Router leider in die ewigen Jagdgründe ein und das war es dann wieder mit dem Netzwerk.

Von einem Freund wusste ich, dass er in seiner WG einen alten Pentium1-PC als Router eingesetzt hatte, der mit Linux lief. Also eben mal nach Linux-Router gegooglet und ich stieß auf IPCop.

IPCop ist eine Linux-Distribution mit der man sich aus einem alten PC (sogar 486er) einen Router mit integrierter Firewall basteln kann. Das ist eine super Sache, weil man alte PCs so sinnvoll einsetzen kann, seinen Router selbst konfigurieren kann und dazu auch noch eine externe Firewall besitzt, die sicherer ist als jede Firewall, die man ins Betriebssystem integriert.

Also hab ich mir IPCop runtergeladen, einen alten PC, den ich geschenkt bekam, mit Netzwerkkarten bestückt und los gelegt. IPCop installiert, Switch angeschlossen, PCs dran, angemacht, fertig! So einfach, so gut. Installation dauerte ca. 15 Minuten. Dann konnte ich das ganze von meinem PC aus über den Browser konfigurieren. Mit der ziemlich übersichtlichen deutschen Anleitung auf der Hompage des Projekts war das kein Problem.

Seit dem läuft es wunderbar und es gibt keine Probleme mehr. Ich habe inzwischen sogar den PC, auf dem IPCop läft gewechselt (gegen einen leiseren ausgetauscht) und alles ist wunderbar.

So wurde ich also erneut auf Linux aufmerksam und befasste mich näher damit. In einer Computer-Zeitschrift stieß ich auf DamnSmallLinux - eine Distribution, die nur 50MB groß ist und doch erstaunliches leisten kann. Auch dieses Linux läuft von einer Live-CD und muss nicht installiert werden (kann aber). Inzwischen ist das Problem der Maus-Unterstützung auch gelöst und somit werden auch Anfänger wie ich nicht so schnell abgeschreckt.

Da ich meinen PC zum arbeiten brauche, war mir nicht ganz wohl bei der Vorstellung, Linux als weiteres Betriebssystem zu installieren und eventuellen Datenverlust zu riskieren. Also organisierte ich mir einen billigen, aber einigermaßen leistungsfähigen Zweit-Rechner bei ebay, um meine ersten Gehversuche in Linux zu starten. Meine ersten Erfahrungen sammelte ich mit DamnSmallLinux (DSL) und Xandros. Beide Distributionen verfolgen ganz ansprechende Konzepte, waren aber nicht das richtige für mich. Die eine eher ein Live-System und relativ eingeschränkt und die andere zu sehr wie Windows.

Es begann eine wilde Jagd nach Distros und ich verbrachte viel Zeit damit, mich im Internet über allerlei verschiedene Distributionen zu informieren, runterzuladen, CDs zu brennen, auszuprobieren, Live-CDs anzuschauen, Installationen zu testen, Installationen zu löschen und andere Distros zu installieren. Am Ende hatte ich viele Distros gesehen, viele verschiedene Konzepte und Programme kennen gelernt und hier und da auch den Überblick verloren.

Ich landete wieder da, wo ich kurz nach DSL und Xandros schon mal gewesen bin. Nämlich bei Kanotix.
Kanotix ist meiner Meinung nach eine der besten Distributionen, die es gibt. Momentan ist die Entwicklung aber etwas ins Stocken geraten. Aus diesem und anderen Gründen verließ ich Kanotix über lang wieder und setze nun auf Ubuntu. Viele Kanotix-Anhänger werden mich dafür wahrscheinlich für verrückt erklären, letztendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen, was er benutzt. Das nennt man freedom of choise.

Jedem das seine...

Theoretisch könnte man sich selbst sein Linux zusammen stellen. Den Kernel und alles, was man noch so braucht, gibt es im Internet. Außerdem gibt es auch eine umfangreiche Anleitung, wie man sich aus den Quelldateien ein eigenes Linux baut. Dieses Projekt nennt sich "Linux from scratch".

Da dieser Weg aber recht aufwendig und für Einsteiger wohl kaum gangbar ist, wählt man für gewöhnlich eine der vielen Linux-Distributionen. Das sind Komplett-Systeme, die oft für bestimmte Einsatzgebiete speziell vorkonfiguriert sind. Es gibt eine fast unüberschaubare Menge von Distributionen. Da ist eine Entscheidung gefragt.

Eine Übersicht über die Distributionen (oder zumindest viele davon) bietet der Website

distrowatch.com

Wer des Englischen mächtig ist und umfangreiche Informationen rund um Linux sucht, der sollte sich

linux.org
anschauen. Auch hier gibt es u.a. einen Überblick über verschiedene Distributionen. Der Vorteil dabei ist, dass man in der Datenbank mit Hilfe von bestimmten Suchkriterien nach Distros suchen kann.

Im Grunde genommen basieren die meisten Distros auf ein paar großen Linux-Distributionen.

Das sind z.B.:

DebianDebian www.debian.org
SlackwareSlackware www.slackware.org
SuSeSuSe http://de.opensuse.org
MandivaMandriva
RedHat bzw. Fedora

Die bekannteste Distro im deutschsprachigen Raum ist wohl SuSe. Inzwischen werden aber auch andere Distros immer beliebter, z.B. das auf Debian basierende Ubuntu. Auch Kanotix basiert auf Debian.

Und noch ein bisschen EXTRA

...noch zu füllen...